Eine Auswahl der Themen, die Die NEUEN angehen oder weiterführen wollen
Ein zentrales Thema der Die NEUEN ist der Stellenabbau in der Produktion.
Wir fordern einen Stopp dieses Stellenabbaus bei gleichzeitiger Neuerarbeitung eines tragfähigen Zukunftskonzepts für eine leistungsstarke zukünftige BR-Produktion.
- Die eigentliche Forderung des Obersten Rechnungshofs war nicht ein Stellenabbau, sondern ein wirtschaftlicheres Produzieren. Das starre Festhalten an einem Stellenabbaukonzept, das vor 9 Jahren entworfen wurde und schon zum damaligen Zeitpunkt von falschen Grundannahmen ausging, führt zu unnötigen Mehrkosten. Dies bestätigen seit über einem Jahr auch unsere Führungskräfte.
Der BR muss seinen Etat bestmöglich einsetzen!
-Das derzeitige Bestreben der Produktions-und Technikdirektion zusammen mit der Personalabteilung, möglichst viele altgediente Kolleg/-innen der Produktion möglichst schnell dazu zu überreden, einen Mediengestalter/-innen-Vertrag zu unterzeichnen, ergibt keinen Mehrwert für den BR. Das Procedere führt vielmehr zu Unmut und Verunsicherung auf Seiten der betroffenen Kolleg/-innen.
Häufig werden die langjährig erfahrenen Produktions-Expert/-innen mit ihren neuen Mediengestalter-Verträgen für genau dieselben Tätigkeiten eingesetzt, die sie davor ausübten.
Die eingesetzte Anzahl an Mitarbeiter/-innen mag sich bei Produktionen zum Teil stark verringert haben, nicht aber die benötigten Fachkräfte für Bild, Ton und Schnitt.
Dies dürfte auch für Kolleg/-innen nachvollziehbar sein, die über die Produktion nur wenig wissen, immerhin produziert der BR ja weiterhin hochwertige und aufwändige Sendungen. Die insgesamt zu betrachtende Sendezeit wird nicht reduziert, sie wird im Gegenteil über zahlreiche Angebote auf den Social-Media-Kanälen kontinuierlich ausgeweitet.
Ob nun alle in der Produktion tätigen Kolleg/-innen als „Mediengestalter/-in“ etikettiert werden oder ihre Berufsbezeichnungen behalten, die ihre Arbeiten weit angemessener beschreiben, macht für die tatsächlich zu leistende Arbeit keinen Unterschied.
Da ohnehin alle „Alt“-Verträge mit dem Zusatz versehen sind, man werde „überwiegend als“ Kameramann, Cutterin etc. beschäftigt (also nicht ausschließlich), konnte der BR auch bisher schon seine langjährigen Mitarbeitenden bis zu 49% außerhalb ihrer in den Richtpositionsbeschreibungen festgesetzten Tätigkeiten einsetzen.
Jeder Produktionskollege könnte also sehr wohl seinen „Alt“-Vertrag bis zu seinem wohlverdienten Ruhestand behalten, was nebenbei bemerkt der chronisch überlasteten Personalabteilung viel Arbeit ersparen würde.
Die Fachgruppe AVO (Audio Video Operation) benötigt auch weiterhin eine große Anzahl an produktionstechnischem Fachpersonal, das aufgrund seiner langjährigen Praxis und dem ebenso fundierten Wissen um BR-interner Abläufe und Standards sehr flexibel eingesetzt werden kann.
Für die jungen Mediengestalter/-innen in der AVO, die in der Aktualität eingesetzt werden, benötigt der BR Aufstiegsmöglichkeiten hin zu höher- und höchstwertigen Tätigkeiten.
Dies ist ein leider bisher noch viel zu wenig beachteter Punkt: Die besten Mediengestalter/-innen wird der BR nach der ausgezeichneten BR-internen Ausbildung nur dann halten können, wenn er den jungen Menschen auch Aufstiegs- und Zukunftsperspektiven bietet. Ansonsten werden die jungen Kolleg/-innen sich auf den freien Markt begeben und müssten von dort vom BR anschließend wieder teuer "eingekauft" werden.
Nur mit einer leistungsstarken eigenen Produktion kann sich der BR den Preisschwankungen des freien Marktes entziehen und seine bereits verlorengegangene Flexibilität wiedererlangen.
Produktionen müssen ohnehin nicht gänzlich nach draußen gegeben werden. Es gibt eine lange Tradition der Zusammenarbeit mit freien Produktionsfirmen mit Beistellungen von BR-Kolleg/-innen (siehe Tatort, Dahoam is Dahoam etc.).
Der Mediengestalter
Der BR bildet seit vielen Jahren sehr erfolgreich Mediengestalter/-innen aus. Die BR-interne Ausbildung ist hervorragend. Viele dieser jungen Mediengestalter/-innen würden gern beim BR bleiben, was bisher lediglich über einen mehr als zweifelhaften 2-Jahres-Rahmenvertrag möglich war. Im Anschluss an diese 2 Jahre bot der BR den Kolleg/-innen bisher einen ANÜ(Arbeitnehmerüberlassung)-Vertrag an, gern über die Schein-Zeitarbeitsfirma BR-Media, um weitere 18 Monate für den BR tätig sein zu „dürfen“. Im letztem Jahr haben die Tarifpartner eine für den BR sehr vorteilhafte Möglichkeit vereinbart, auf dass der BR auch zukünftig unbefristete Arbeitsverträge in der Produktion vermeiden kann: Der BR kann nunmehr Befristungen bis zu 6 Jahren vereinbaren.
Die NEUEN sehen diese, in der letzten Tarifrunde vereinbarte Möglichkeit, Azubis, die ihre Ausbildung mindestens mit einer Note 2 beenden, bis zu 6 Jahre anstellen zu können, sehr kritisch. Nach diesen 6 Jahren müssen sich die dann um die 30 Jahre alten KollegInnen nach einem neuen Arbeitgeber umschauen, der sozialer eingestellt ist als der BR und sie unbefristet einstellt.
Der Mediengestalter ist als Berufsbild viel zu unspezifisch, da er nahezu alle technischen Tätigkeiten in der Produktion abbildet. Insofern wären Vertragszusätze angebracht, welcher Schwerpunkt (Kamera, Ton, Schnitt etc.) jeweils überwiegt. Dieses lehnt der BR bisher jedoch ab. Hauptsächlich kritisieren Die NEUEN aber die viel zu niedrige Eingruppierung.
Die Gehaltsgruppe 8 ist für das, was Mediengestalter leisten, um 2 bis 4 Gehaltsgruppen zu niedrig angesetzt. Dies muss sich schnellstmöglich ändern.
Outsourcing im Hörfunk
Auch im Hörfunk produziert der BR mittlerweile extern. Das lehnen Die NEUEN aus den gleichen Gründen ab wie in der Fernsehproduktion.
Auch der Hörfunk benötigt eine starke eigene Produktionsabteilung, auch im Hörfunk ist es wichtig, den jungen Mediengestalter/-innen kreative Perspektiven zu bieten.
Das Redaktionsstatut
Die NEUEN setzten sich bereits seit vielen Jahren für ein Redaktionsstatut ein.
Mittlerweile gibt es ein Statut.
Es sieht aber bisher kein Mitspracherecht der Redaktionsmitarbeiter/-innen bei Neubesetzungen oder Entfristungen von Redaktionsleiter/-innen vor.
Gerade diese Mitspracherechte wären jedoch für ein besseres Betriebsklima wichtig.
Nicht nur für Redaktionen, sondern für alle Abteilungen wäre es sinnvoll und zeitgemäß, wenn Mitarbeitende ein Mitspracherecht bei der Auswahl von Vorgesetzten hätten.
Die Corona-Schutzmaßnahmen im BR
Während der Corona-Zeit wurden auch im BR zahlreiche Maßnahmen zum Schutz vor Ansteckung umgesetzt. Einige gingen über die gesetzlichen Forderungen hinaus.
Besonders umstritten war das Verbot für Ungeimpfte, weiterhin an Produktionen mitarbeiten zu dürfen.
Die betroffenen Kolleg/-innen erhielten zwar weiterhin ihr Gehalt, sahen sich jedoch mit faktischen einem Arbeitsverbot belegt.
Diese Maßnahme führte darüber hinaus zu Spannungen mit geimpfte MitarbeiterInnen, die sich zum Teil ungerecht behandelt sahen, da ihre ungeimpften KollegInnen freigestellt wurden, während sie selbst weiter arbeiten und auch zusätzlich die Arbeiten der Freigestellten mit übernehmen mussten.
Die NEUEN fordern eine sachliche Nachbetrachtung der beim BR erlassenen Corona-Schutzregeln, um beim nächsten Mal (und das nächste Mal kommt oft früher, als man denkt) schnell wirkungsvolle Maßnahmen einführen zu können und auf alle diejenigen Maßnahmen zu verzichten, die sich im Rückblick als ungeeignet oder gar schädlich herausgestellt haben.
Ladestationen für E-Autos
In Freimann wurde und wird viel gebaut. Bereits seit Jahren tauchte die Frage nach Ladestationen für E-Autos auf. Dieses Thema muss sehr großzügig auf die Zukunft gerichtet gelöst werden.
Bio-Kantinen für den BR
Um gut arbeiten zu können, muss auch die Verpflegung stimmen.
Die NEUEN fordern den Umstieg auf Bio in den BR-Kantinen.
Bereits in einer von den NEUEN initiierten Kantinenumfrage vor 8 Jahren gaben zwei Drittel der Befragten an, bereit zu sein, für Bio-Essen bis zu einem Drittel mehr zu bezahlen, sofern dieses auch gut zubereitet ist.
Leider fand sich im damaligen Personalrat keine Mehrheit, dieses Mehrheitsvotum der Belegschaft auch umzusetzen.
Für die Kantine wäre eine Umstellung hin zu ausschließlich biologischen Angeboten vom organisatorischen Aufwand sehr von Vorteil, da Bio-Produkte in Kantinenbetrieben getrennt gelagert und bearbeitet werden müssen.
Für die Mitarbeiter/-innen würde der Umstieg auf reines Bio-Essen weniger kosten, als wenn sie diesen Schritt privat gingen, da die Rohstoffe lediglich ein Drittel der Gesamtkosten eines Kantinenbetriebs ausmachen. Lohn- und Betriebskosten bleiben bei einer Umstellung schließlich gleich.
Da ein 30%iger Preisanstieg für Kolleg/-innen in den niedrigen Gehaltsgruppen nur schwer zu stemmen wäre, könnte täglich zusätzlich zumindest ein sehr preiswertes Essen angeboten werden.
Denkbar wäre auch eine Staffelung des Essenzuschusses nach Gehaltsgruppen.
Dem BR stünde es gut zu Gesicht, in seinem eigenen Unternehmen auf biologisches Essen regionaler Erzeuger umzusteigen. Nicht umsonst beschäftigen sich viele unserer beliebten Magazinsendungen immer wieder mit den Vorzügen biologischer Landwirtschaft für unsere Lebensqualität in Bayern.
Forderung nach neuer Raumaufteilung für die Neubauten in Freimann
Seit langem wird die Effektivität von Großraumbüros bzw. Working-Spaces angezweifelt. Schon 2011 ergab eine Umfrage in Dänemark, dass Großraumbüros einen negativen Einfluss auf die Produktivität haben und dass aufgrund dieser Working Spaces vermehrt Krankenstände nachzuweisen sind.
Eine Umfrage der Harvard University von 2018 ergab, dass in Großraumbüros deutlich weniger direkte Kommunikation stattfindet, sich dafür aber der Mailverkehr mit den Kollegen, die im gleichen Raum arbeiten, zunehmend erhöht.
Dabei diente den Geschäftsleitungen ursprünglich als „schlagendes“ Argument die vermeintlich schnelle direkte Kontaktmöglichkeit zwischen den Kollegen in den Großraumbüros.
Das funktioniert offensichtlich aber nicht. In einem Beitrag des MDR vom 15.3.2021 wurden Arbeitnehmer in Großraumbüros nach ihren Wünschen befragt: Es besteht überwiegend kein Interesse mehr, in Großraumbüros zu arbeiten.
In Anbetracht der genannten Umfragen und mit den Erfahrungen der Corona-Jahre sehen es Die NEUEN als Fehlentscheidung an, weiterhin an der Planung von Großraumbüros in Freimann festzuhalten. Wir halten es für dringend notwendig, dieses Konzept nochmals zu überdenken!
Natürlich obliegt es der Geschäftsleitung zu entscheiden, welche Arbeitsmodelle umgesetzt werden, aber Corona hat gezeigt, wie anfällig wir gerade dort sind, wo wir
und last not least, weil ohne die richtige Kommunikation alle bisher aufgezählten Maßnahmen zum Scheitern verurteilt wären:
Der BR braucht eine neue Unternehmenskultur
Ja, das Haus bietet öfter als früher Diskussionsveranstaltungen an wie z.B., BRnachgefragt. Auch wurde das Format „Runder Tisch“ eingeführt.
Die Angebote leiden jedoch darunter, dass die Fragen bereits vorausgewählt und Nachfragen knapp zu halten sind. Bestenfalls darf eine weitere Nachfrage hinterhergeschoben werden. Themen können damit nicht vertieft besprochen werden, die Diskussion bleibt meist sehr oberflächlich, die kurz angestreiften Probleme bleiben bestehen.
Eine breite Beteiligung der Mitarbeitenden bereits zu Beginn wichtiger neuer Weichenstellungen jedoch hat es beim BR bisher kaum gegeben. Dieses müsste dringend eingeführt werden. Die Miteinbindung von Kolleg/-innen, die von neuen Entscheidungen direkt betroffen sind, wären Garant dafür, dass diese Weichenstellungen eine größere Akzeptanz erhielten als bisher. Zugleich könnten damit viele Fehler bereits im Vorfeld der Planung verhindert werden.
Wir brauchen eine grundsätzliche Veränderung unserer Gesprächskultur. Allzu oft Haus nicht schiebt das Haus unangenehme Themen oder kritische Nachfragen auf Veranstaltungen schnellstmöglich beiseite.
Wenn wir Mitarbeiter/-innen es schaffen, uns von der noch immer viel zu hierarchischen Unternehmenskultur zu befreien, wenn wir es schaffen, mit unseren guten Ideen bis zur Spitze des Hauses durchzudringen und die Führungskräfte bereit sind, diese Ideen aufzugreifen und umzusetzen, sieht die Zukunft des BR um einiges besser aus.