Liebe KollegInnen,
über diesen Link könnt Ihr Euch den ersten Teil unserer Teams-Veranstaltung mit dem Titel:
"Unser Programmauftrag in Krisen- und Kriegszeiten"
als Video anschauen.
Der Vortrag von Prof. Gabriele Krone-Schmalz und die erste Diskussionsrunde
Die gesamte Veranstaltung mit den drei Gästen und der Diskussion könnt Ihr hier als Podcast anhören:
Vor und nach unserer Diskussionsveranstaltung haben uns viele Mails erreicht, die wir hier anonymisiert wiedergeben.
Wir empfehlen, nach dem Lesen dieser Mails aus dem Kreis unserer BR-KollegInnen, sich unsere Aufzeichnung anzuhören.
Die NEUEN erachten es als wesentlich für ein Medienunternehmen, offen für alle Seiten zu sein und jedem den gebührenden Respekt zukommen zu lassen, zumal, wenn es sich um Personen handelt, die vielfach ausgezeichnet wurden.
Diffamierung und Ausgrenzung dürfen nicht zu einem Mittel unserer Arbeit werden. Meinungen, die gerade nicht oder noch nicht mehrheitsfähig sind, sollten nicht ausgegrenzt werden.
Bei Prof. Dr. Gabriele Krone-Schmalz handelt es sich darüber hinaus um eine der bekanntesten ARD-Kolleginnen, eine zweifache Grimme-Preisträgerin.
Wir sind sehr enttäuscht, dass sich die KritikerInnen nicht die Mühe gaben, sich ein eigenes Bild zu machen und mit Frau Krone-Schmalz in den Dialog zu gehen.
Stattdessen wird zum Teil der Weg der Diffamierung gegangen. Das wird unserem Selbstverständnis nicht gerecht. (Wobei wir unterstreichen wollen, dass uns auch sehr differenzierte Mails erreichten, aber die wenigen verletzenden Mails lassen aufhorchen.)
Hier die Mails, die wir vor der Teams-Veranstaltung erhielten:
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Vielen Dank für die Organisation dieser Diskussionsveranstaltung. Das wurde Zeit!!!
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Liebe NEUE,
ich finde es problematisch im BR eine ‚Propagandafront für Putin‘ aufmachen zu wollen. Lasst Euch bitte nicht vor den Diktatorenkarren spannen.
Tut mir leid, wenn ich das so drastisch formuliere, aber Russland ist mir nicht unbekannt. (…….) Ich habe kennenlernen dürfen, was langjährige Propaganda einer Diktatur mit einer Gesellschaft macht.
Frau Krone-Schmalz war vor vielen Jahren tatsächlich eine seriöse, kompetente Journalistin. Leider ist sie das nicht mehr. Sie scheint den Weg vieler ‚ausrangierter‘ Journalisten (auch das ist ein fieser Begriff) gegangen zu sein, die nach ihrem Ausscheiden gute Einnahmen erzielen möchten. Putin kennt die deutsche Medienlandschaft und hat kauft sich gerne mal Journalisten die einen guten Ruf haben/hatten (z.B. auch. Seipel).
Also bitte keine Krone-Schmalz o.ä. mehr.
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Mit freundlichen Grüßen,
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Personalratsveranstaltung?
Auf dem BR-Gelände?
Inklusive Unterstellung einer "einseitigen Berichterstattung"?
Mit einem Gast, der die völkerrechtswidrige Annexion der Krim eine "Notwehr unter Zeitdruck" genannt hat?
Ich bitte von weiteren Mails an mich abzusehen und mich aus Ihrem Verteiler zu nehmen.
Besten Dank und viele Grüße,
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Hallo,
ich werde mir sicher nicht einen Techniker Skambraks beim Erzählen von Halbwahrheiten anhören. Wer sich in dessen Gesellschaft begibt, macht damit auch eine Aussage....
VG
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Radio-/ Fernsehjournalist
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Lieber Ralf,
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
uns alle eint das Bemühen, im öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine möglichst große Bandbreite von Meinungen abzubilden. Wir sollten uns hüten zu unterstellen, dass im BR leichtfertig oder gezielt Informationen ausgeblendet oder falsch gewichtet würden. Das Ringen um den korrekten Umgang mit Fakten ist Teil unser journalistischen DNA. Für mich persönlich kann ich hinzufügen: Wir haben es uns nie leicht gemacht. Ich bin seit ...…. im Haus. Wir haben unzählige Themen diskutiert, geknetet, formuliert und oft wieder verworfen. Im Nachgang haben wir uns immer die Frage gestellt, ob wir mit unserem Ansatz dem jeweiligen Thema gerecht geworden sind.
Es gibt ein ebenso einfaches wie hilfreiches Prinzip in der Themenfindung. „Wir machen ein Thema, WEIL…“ oder: „Wir machen dieses Thema nicht, WEIL…“ Da gibt es nichts zu verbergen. Man nennt es Transparenz.
Ja, es können Fehler passieren. Ja, es können im Nachgang Informationen auf den Markt kommen, die vorher nicht bekannt waren. Niemand ist perfekt, auch Journalisten nicht. Doch ex post zu vermuten, das alles sei „systemisch“, geht am Kern der Sache vorbei. Es ist nicht zielführend, sich Informations-Globoli aus Meldungen und Überschriften herauszupicken und zu einem neuen, erfühlten Weltdeutungsmosaik zusammenzufügen, das sich – da faktisch nicht fassbar – dem Diskurs entzieht.
Kern jeglicher Diskussion ist der Austausch gegensätzlicher Standpunkte, die dem kritischen Hinterfragen standhalten müssen. Wer nur Personen, die mehr oder minder identische Standpunkte vertreten, auf ein Podium setzt, muss sich die Frage gefallen lassen, ob man sich tatsächlich austauschen, oder nur der Lautsprecher für ein großes, schwer fassbares Raunen sein will, das sich aus Echokammern speist.
Das ist der Grund, weshalb ich an Ihrer heutigen Veranstaltung nicht teilnehme.
Mit freundlichen Grüßen
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Ist die Auswahl der Gäste wirklich eine gute Idee?
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Liebe Kolleginnen und Kollegen,
die Einladung zur u.g. Veranstaltung wirft aus meiner Sicht viele Fragen auf. Ich möchte Sie deshalb DRINGEND um eine Stellungnahme bitten:
- Wieso wird eine bekennende Putin-Propagandistin mit großer Nähe zur neu gegründeten Partei BSW zu einer solchen Veranstaltung im Umfeld des BR eingeladen?
- Wieso wird für diese Art von einseitiger politischer Propaganda auf dem BR Gelände geworben? Am Eingang in Freimann? Was ist die rechtliche Grundlage dafür?
- Was hat das alles mit dem BR-Personalrat zu tun?
Mir drängt sich der Eindruck auf, als würde hier gezielt versucht, die Personalratswahl für politische Zwecke zu missbrauchen. Das erfüllt mich mit großer Sorge und das kann und will ich so nicht stehen lassen. Ihrer Antwort sehe ich mit großem Interesse entgegen.
Beste Grüße
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Lieber Herr Eger,
das Europawahlergebnis zeigt mir in erster Linie, dass nationalistische Strömungen leider die Oberhand zu gewinnen scheinen. Nicht zuletzt deshalb, weil Russland die extremen Rechten und Linken in Europa schon seit Längerem mitfinanziert (AfD, BSW, FPÖ, Le Pen, Farage, Salvini, etc…).
Für mich ist Ihre Veranstaltung ein weiteres Propagandaelement von Russland und von daher Zeitverschwendung. Schade, dass sie solchen Fürsprechern eine Bühne bieten. Und wenn, dann sollten wirklich beide Seiten, also seriöse, aktuelle Experten mit hinzugeladen werden.
Mit freundlichen Grüßen
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Lieber Ralf,
bitte nimm mich aus deinem Verteiler für persönliche Mails oder Werbung, die mit der PR-Wahl zu tun hat, da ich dich selbst nicht rausnehmen kann:
Was ich nicht sehe, ist, dass Eure Veranstaltungsinhalte auf irgendeine Personalratsaufgabe gemäß Art. 69 BayPVG fußen.
Der Personalrat hat natürlich das Recht Maßnahmen zu beantragen oder vorzuschlagen. Das sind aber einzelne Aufforderungen und keine Erneuerung des Programmauftrags.
Natürlich könnt Ihr privat "über die derzeitige Weltlage und unseren Programmauftrag diskutieren" und einladen, aber künftig bitte ohne direkte Anschrift an meine Mailadresse.
Nach Art. 2. BayPVG sind wir und das Haus gegenseitig zu vertrauensvoller Zusammenarbeit verpflichtet.
Was ich aber merke, ist, dass der Duktus Eures Wahlkampfs bedauerlicherweise dem Ansehen unserer Gremien schadet und die Zusammenarbeit erschwert.
Überlegt Euch also bitte, ob Ihr Euren Ton und Eure Inhalte nicht ein bisschen näher an unseren gesetzlichen Auftrag bewegen wollt und bitte denk dran mich im Kontext von Wahlwerbung zur PR-Wahl nicht mehr anzuschreiben.
Viele Grüße und viel Erfolg später
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Lieber Ralf,
mehrere Kolleginnen und Kollegen haben sich bei mir beschwert wegen Deiner Einladung zu der Podiumsdiskussion. Ich schließe mich Ihnen an - dafür ist der (…….. ) Gesamtverteiler nicht da.
Ich erwarte, dass so etwas nicht mehr vorkommt.
Viele Grüße
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Hallo Ralf Eger,
ich habe diese E-Mail über den dienstlichen Verteiler einer Redaktion erhalten, für die ich arbeite.
Ich muss mich fragen, was diese Veranstaltung mit der Personalratswahl zu tun hat.
Vor allem in der Zusammensetzung des Podiums.
Zwei Personen, die ihn ihren Positionen und Verbindungen eine ordentliche Portion Kremlnähe mitbringen. Und ein Ex-Mitarbeiter einer öffentlich-rechtlichen Anstalt (nicht der BR), den man mit streitbar oder umstritten beschreiben kann.
Ich finde diese Veranstaltung fragwürdig, das Podium einseitig besetzt.
Ich finde es fragwürdig, einen Redaktionsverteiler (eine dienstliche Ressource, mit vielen freien Mitarbeitern) für diesen Aufruf zu nutzen.
Ich möchte Mails dieser Art nicht über einen Redaktionsverteiler erhalten.
Ich habe daher die Redaktionsleitung in CC gesetzt.
Grüße
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Die Mails, die wir nach der Veranstaltung erhalten haben:
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Hallo Ralf,
nachdem sich gestern doch noch ein zeitliches Fenster eröffnet hat deiner Einladung (aus reiner Neugier) folgen zu können, musste ich feststellen, dass Teams auf dem mobilen Endgerät keine Möglichkeit bietet, inkognito an einer Teams-Sitzung teilzunehmen, im Gegenteil (durch den BR Account)ich sogar unter meinem realen Namen, für jeden ohne Aufwand zuordenbar bin (mit entsprechenden Auswirkungen).
Da zudem die Informationen der Teilnehmenden für den BR und Microsoft auch noch nach der Konferenz sehr lange auswertbar sind (was den Teilnehmenden vermutlich nicht bewusst oder egal ist), halte ich diese Plattform für problematisch - inwiefern ein wie auch immer geartetes Auswerten zulässig ist, wäre z.B. einem Snowden egal gewesen, weshalb aus meiner Sicht ein rein juristisches Verbot nicht ausreichend ist, zumal es für den BR nicht mal strafbewährt wäre (Ausnahmeregel im BayDSG).
Auf die Auswertbarkeit aufmerksam zu machen oder das Wissen darum ist oder dieses zu Regeln, da das System vom BR eingesetzt wird, übrigens eine nachweisbare Aufgabe des GPR die im Personalvertretungsgesetz zu finden wäre.
Ob über die tatsächlich auswertbare, reine Teilnahme oder der aktiven Beteiligung an der Diskussion (auch Klatschen oder Melden) hinaus nicht sogar eine inhaltliche Auswertung der Teamskommunikation durch Microsoft erfolgt, wird meines Wissens , da das Unternehmen bis heute keine klaren Angaben zu seiner Datenverarbeitung macht, nicht mal als Willensbekundung dargestellt.
Es ist zwar zu vermuten, dass sie viel zu tun hätten, wenn sie es täten und es deshalb wohl nicht tun, aber dank KI ist es zumindest nicht mehr auszuschließen, das zumindest eine punktuelle Analyse stattfindet.
Um keine persönliche Nähe zu den Ideen der Beteiligten dieser Konferenz nach außen zu dokumentieren und auch in Unkenntnis darüber, ob einige Beteiligte nicht aktuell sogar unter Beobachtung von irgendwelchen Institutionen stehen, bin ich dann dieser Einladung besser nicht gefolgt, auch wenn der BR Teams als vollkommen harmlos einstuft.
Mit freundlichen Grüßen
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Liebe Alle, wenn wir uns nun schon nicht mehr trauen zuzuhören, wenn wir also fürchten da sitzt unser Arbeitgeber mit NSA Methoden und belegt uns mit Konsequenzen, weil wir die Kontroverse suchen, um zu Meinungen zu gelangen, dann ist das fatal für unsere Demokratie, die dann faktisch keine Demokratie mehr wäre…. Herzliche Grüße,
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Vielen Dank Ralf, es verwundert mich, daß von rund 3000 Kollegen beim BR so wenige Interesse daran zeigen sich wenigstens anzuhören , was diese beiden zu sagen haben....
Soweit der bisherige Mail-Verkehr zu unserer Diskussions-Veranstaltung
Unser Teams-Diskussionsabend mit dem Thema: Unser Programm-Auftrag in Krisen- und Kriegszeiten
Es geht längst nicht „nur“ mehr darum, ob der öffentlich-rechtliche Rundfunk noch eine Zukunft hat, es geht um weit mehr: Unser eigenes Überleben und das Überleben unserer Kinder.
Geraten wir womöglich in einen großen europäischen Krieg nicht zuletzt deshalb, weil der ÖRR seinem Programmauftrag nicht gerecht wird und die aktuelle Kriegspropaganda mit unterstützt, anstatt sie kritisch zu hinterfragen? Ist es nicht zentrale Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, die deutsche Öffentlichkeit umfassend zu informieren und sie damit in die Lage zu versetzen, sich selbst ein Urteil zu bilden, anstatt sie mit billigen Feindbildern einseitig zu manipulieren?
Welche Verantwortung haben wir MitarbeiterInnen, welche Möglichkeiten, zur Verbesserung unserer Programminhalte beizutragen?
Was kann der Personalrat tun, der zwar kein direktes Mitspracherecht beim Programm hat, aber dennoch viele Möglichkeiten, Gesprächs- und Diskussionsforen anzubieten, um einen Dialog zwischen Belegschaft und Führung des Hauses herbeizuführen.
Mach mit bei unserer Teams-Veranstaltung und beteilige Dich an der Diskussion. Diese Gelegenheit dürfte so schnell nicht wiederkommen.
Wir freuen uns auch auf alle freien KollegInnen, die zwar leider nicht an der Personalratswahl teilnehmen dürfen, aber oft im Mittelpunkt der Programmerstellung stehen.
Für alle, die unsere Gäste (noch) nicht kennen:
Prof. Dr. Gabriele Krone-Schmalz
Gabriele Krone wurde 1949 in Lam im Bayrischen Wald geboren, wuchs aber im Wesentlichen in Köln auf, wo ihr Vater Konzertmeister im Sinfonieorchester des NWDR bzw. später WDR war.
Ab 1956 besuchte sie die Volksschule in Köln und Lam, anschließend das von Ordensschwestern geleitete Mädchengymnasium Liebfrauenschule in Köln. Dort legte sie im Frühjahr 1968 ihr Abitur ab.
Nach drei Monaten freier Mitarbeit beim WDR in Köln begann sie im selben Jahr an der Universität Köln ein Studium der Osteuropäischen, Mittleren und Neueren Geschichte, Slawistik sowie Politischen Wissenschaften.
1975/1976 arbeitete sie als wissenschaftliche Hilfskraft an der Universität Düsseldorf und erhielt einen Lehrauftrag für Russische Lektüre für Historiker.
1977 wurde sie in Geschichte und Politischen Wissenschaften promoviert.
Ihre Dissertation, in der sie sich mit Freund/Feind-Bildern beschäftigte, widmet sich dem Thema „Vom Kiewer Reich zum Kalten Krieg. Vorstellungen von Russen und Russland im Schulfunk nach 1945 beim Westdeutschen, Norddeutschen und Bayrischen Rundfunk, sowie Radio Bremen.“
Im Mittelpunkt steht die Analyse typischer Vorurteile und Klischees in den Westzonen und der Bundesrepublik Deutschland von 1945 bis in die 1970er Jahre.
Von 1976 bis 1992 arbeitete sie überwiegend für verschiedene Hörfunk- und Fernsehsendungen des Westdeutschen Rundfunks.
Im November 1976 begann sie ihr Volontariat beim WDR, wo sie anschließend im Mai 1978 als Redakteurin und Reporterin bei der Kölner Tagesschau- und Tagesthemen-Redaktion fest angestellt wurde.
Daneben moderierte sie Hörfunk- und Fernsehsendungen wie „Zwischen Rhein und Weser“ oder „Hier und Heute“.
Im Sommer 1980 arbeitete sie als Vertretung im ARD-Fernsehstudio New York.
Im Januar 1982 wurde sie Redakteurin bei „Monitor“, ab Januar 1984 gleichzeitig Moderatorin der WDR-Talkshow
„Drei vor Mitternacht“.
Am 1. August 1987 trat sie zusammen mit Gerd Ruge als Studioleiter am ARD-Korrespondentenplatz Moskau die Nachfolge von Lutz Lehmann und Peter Bauer an. Krone-Schmalz war damals die erste Frau im ARD-Studio Moskau.
Sie war auch der erste westliche in Moskau akkreditierte Korrespondent, der Michail Gorbatschow interviewte.
Das Interview führte sie im März 1990 gemeinsam mit ihrem Kollegen Stephan Kühnrich vom DDR-Fernsehen.
Im August 1991 kehrte sie nach Deutschland zurück. Es folgte ein Sabbatjahr.
Von 1992 bis 1997 moderierte sie den „Kulturweltspiegel“ der ARD.
Seit Mitte 1992 arbeitet sie als freie Journalistin und Autorin.
Im Wintersemester 2003/2004 übernahm sie eine Gastprofessur an der Universität zu Lübeck.
Von 2008 bis 2016 war sie Mitglied im Hochschulrat der TU Ilmenau.
Krone-Schmalz war von 2011 bis 2021 Professorin im inzwischen eingestellten Studiengang „TV, Journalistik & Medienwissenschaften“ an der privaten Fachhochschule Business and Information Technology School in Iserlohn.
Sie schrieb mehrere Bestseller und wurde für Ihre Arbeit vielfach ausgezeichnet, u.a. zweimal mit dem Grimme-Preis.
1997 wurde ihr das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse für die „Qualität ihrer Fernsehberichterstattung“ verliehen und 2008 die Puschkin Medaille.
2023 erhielt sie den Löwenherz Friedenspreis, den vor ihr auch Michail Gorbatschow und der Dalai Lama verliehen bekommen haben.
General a.D. Harald Kujat
General a.D. Harald Kujat wurde am 1. März 1942 im westpreußischen Mielke geboren. Aufgewachsen ist er gemeinsam mit seinen drei Geschwistern in der Nähe von Hannover. Er ging in Kiel zur Schule und legte dort auch sein Abitur ab. 1959 trat er in die Luftwaffe ein. An der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg nahm er von 1975 bis 1977 am 20. Generalstabslehrgang der Luftwaffe teil. 1988 studierte er am NATO Defense College in Rom.
Bereits als junger Offizier wurde Kujat Mitarbeiter der Verteidigungsminister Helmut Schmidt und später Georg Leber.
Mit beiden Ministern verband ihn eine enge persönliche Beziehung auch nach der aktiven Dienstzeit. Anfang 1978 wurde er Referent (Operative Grundlagen Luftstreitkräfte) im Führungsstab der Streitkräfte.
1980 holte ihn der damalige Bundeskanzler, Helmut Schmidt, als sicherheitspolitischen Berater in das Bundeskanzleramt.
Dort blieb er 4 Jahre, davon 2 Jahre in dieser Funktion bei Bundeskanzler Helmut Kohl. danach wurde Kujat Kommandeur als Bataillonskommandeur eines Luftwaffenausbildungsregiments.
Zum Oberst befördert, wurde er als Dezernatsleiter (Streitkräfteplanung, Luftstreitkräfte) in den Stab des "Deutschen Militärischen Vertreters" im Militärausschuss der NATO versetzt, kehrte aber schon zwei Jahre später als Referatsleiter "Nukleare und weltweite Abrüstung" in das Verteidigungsministerium zurück.
1992 führte ihn sein Weg erneut nach Brüssel, wo er Chef des Stabes und Stellvertreter des „Deutschen Militärischen Vertreters“ im Militärausschuss der NATO wurde. 1995 berief ihn Volker Rühe als Stabsabteilungsleiter III (Militärpolitik) in den Führungsstab der Streitkräfte.
Anfang 1996 setzte der damalige NATO-Oberbefehlshaber Europa, General Joulwan, Kujat auf den neu geschaffenen Posten des Direktors für die Koordinierung der IFOR-Streitkräfte in Bosnien zum militärischen Schutz der Umsetzung des Abkommens von Dayton. Danach wurde er stellvertretender Direktor des internationalen Militärstabes (IMS) und Abteilungsleiter (und Militärpolitik, Strategie und Streitkräfteplanung) beim NATO-Militärausschuss.
1998 wurde Kujat als Leiter des Planungsstabes im Verteidigungsministerium berufen.
Zum 01. Juli 2000 wurde er 13. Generalinspekteur der Bundeswehr.
Während seiner Amtszeit wurden dessen Kompetenzen den veränderten Anforderungen des Amtes angepasst. Der Generalinspekteur war nun nicht nur der militärische Berater der Bundesregierung, sondern auch Vorsitzender des Rüstungsrates und Vorsitzender des Einsatzrates. Von diesen Kompetenzausweitungen profitierten auch seine Nachfolger. In dieser Funktion hat er eine große Bundeswehrreform geplant und durchgeführt. Auch der Einsatz der Bundeswehr im Kosovo (KFOR) und der Beginn des Afghanistan-Einsatzes (ISAF) fielen in seine Amtszeit als Generalinspekteur.
Er öffnete die Bundeswehr für Frauen und beendete die Diskriminierung homosexueller Soldaten.
Aus dem Kreis der NATO-Generalstabschefs in geheimer Wahl zum Vorsitzenden des NATO-Militärausschusses gewählt, trat er das Amt als höchster Militär der NATO am 01.Juli 2002 an.
Er hat in seiner Amtszeit eine Reihe von weitreichenden Veränderungen vorgenommen. Darunter einen grundlegenden Transformationsprozess, die Reorganisation der NATO-Kommandostruktur, die Schaffung der Schnellen Eingreiftruppe (NATO Response Force) und eine effizientere NATO-Streitkräfte- und Operationsplanung. In seiner Funktion als Vorsitzender des Militärausschusses war er zugleich Vorsitzender des NATO-Russland-Rates, der NATO-Ukraine-Kommission sowie des Euro-Atlantischen-Partnerschafts-Rates der Generalstabschefs.
Kujat wurde Ende Juni 2005 pensioniert und lebt heute mit seiner Familie in Brandenburg.
Er war viele Jahre Vorsitzender des Network Centric Operations Industry Consortiums (NCOIC) in Washington D.C. Außerdem ist Kujat Senator und Mitglied des Präsidiums des Internationalen Wirtschaftssenats (IWS) in Berlin.
Für seine Verdienste wurde General a. D. Harald Kujat mit einer großen Zahl von Auszeichnungen geehrt, darunter: das Kommandeurskreuz der Ehrenlegion der Republik Frankreich, das Kommandeurskreuz des Verdienstordens Lettlands, Estlands und Polens, der Legion of Merit der Vereinigten Staaten, das Große Band des Leopoldordens des Königreichs Belgien, das Große Bundesverdienstkreuz sowie weitere hohe Auszeichnungen, u.a. aus Malta, Ungarn und von der NATO.
Ole Skambraks
Skambraks, Jahrgang 1979, studierte Politikwissenschaften und Französisch an der Queen Mary University, London sowie Medienmanagement an der ESCP Business School, Paris.
Er war Moderator, Reporter und Autor bei Radio France Internationale, Onlineredakteur und Community Manager bei cafebabel.com, Sendungsmanager der Morgenshow bei MDR Sputnik und Redakteur bei WDR Funkhaus Europa / Cosmo.
Bis 2021 arbeitete er als Redakteur im Programm-Management/Sounddesign bei SWR2.
Im Oktober 2021 veröffentlichte Skambraks einen offenen Brief im Online-Magazin Multipolar. Der Text mit dem Titel "Ich kann nicht mehr" beginnt so: "Ich kann nicht mehr schweigen. Ich kann nicht mehr wortlos hinnehmen, was seit nunmehr anderthalb Jahren bei meinem Arbeitgeber, dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk passiert." Skambraks kritisierte in seinem Schreiben, das in mehrere Sprachen übersetzt und millionenfach aufgerufen wurde, die unausgewogene Berichterstattung des ÖRR bezüglich der Pandemiepolitik. Er erwähnte dabei auch die Angst, dass er für das Äussern seiner Kritik den Arbeitsplatz verlieren könnte – was drei Wochen nach Veröffentlichung des Textes dann auch tatsächlich eintrat.
Ole Skambraks Brief veranlasste dennoch mehrere Dutzend Mitarbeiter verschiedener Rundfunkhäuser und Medienanstalten, sich ebenfalls zu Wort zu melden. Auch sie fanden, dass der ÖRR in seiner Corona-Berichterstattung teilweise nicht mehr den Medienstaatsvertrag erfüllte. Und auch sie litten unter den Corona-Maßnahmen in den Abteilungen und nahmen eine unausgewogene Berichterstattung sowie fehlende Dialogangebote im TV-Programm und auch redaktionsintern wahr. Ihre Statements veröffentlichte Skambraks auf der von ihm ins Leben gerufenen Webseite meinungsvielfalt.jetzt.
Eine Gruppe von aktiven Medienschaffenden aus dem ÖRR begann daraufhin, ihre Kritik an der Programmgestaltung zu Papier zu bringen.
Das entstandene "Manifest für einen neuen öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland" beschreibt zudem, wie der ÖRR nach Meinung der Autoren zu einem Rundfunk werden könnte, der dem Gemeinwohl dient und ein demokratisches und freiheitliches Zusammenleben unterstützt.
Es dient als Grundlage für die aktuell noch laufende Online-Petition zur Erneuerung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.
Das Manifest dient ebenfalls als Grundlage für eine noch bis zum 30.06.24 laufende Volksabstimmung dazu, die über folgenden Link erreicht werden kann:
https://abstimmung21-mitmachen.de/proposals/270-erneuerung-des-offentlich-rechtlichen-rundfunks